Geschichte

Kurfürstenpaar bei der Kartoffelernte 1659
© Archiv Kreismuseum Oranienburg
Kurfürstenpaar bei der Kartoffelernte 1659
© Archiv Kreismuseum Oranienburg

Und es wächst doch

Viele glauben, dass die gegenwärtige Agrarstruktur in Brandenburg ein Produkt aus DDR-Zeiten ist. Große Güter gab es östlich der Elbe schon seit der Ausdehnung des deutschen Siedlungsgebietes im 11. und 13. Jahrhundert. Anders als in den Gebieten zwischen Elbe und Saale konnte hier kaum ein freier Bauer überleben. Große Betriebe waren allein deshalb nötig, um im Land der leichten Böden mit seiner geringen Bodenfruchtbarkeit entsprechende Erträge zu erzielen. Falsch ist aber, dass auf der brandenburgischen Streusandbüchse überhaupt nichts wächst. Sonst wären nach den Slawen die deutschen Siedler des Mittelalters kaum in großer Zahl in der Mark Brandenburg geblieben.

Missionierende Menschen sorgten für einen ersten Technologieschub in der Mark. Fischwirtschaft wie an den Peitzer Teichen, aber auch die Neuzeller Braukunst gehen auf sie zurück. Später kamen noch die Flamen, Schweizer, Pfälzer, Franken, Schwaben und Hugenotten.

Eine schlanke, zierliche Frau mit Namen Louise Henriette, Prinzessin von Oranien, wurde am 7. Dezember 1646 die Ehefrau des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. Aus ihrer holländischen Heimat brachte sie das Know-how für eine effektive Milchwirtschaft und vor allem auch für den Gartenbau mit, darunter etliche Neuheiten für die Mark; so wohl auch die Kartoffel.

Bis heute profitiert Brandenburgs Landwirtschaft von der Initiative solcher Zuwanderer: Beispiele hierfür sind der Beelitzer Spargelanbau nach 1990 und die Golßener Gurkenproduktion.

Die Trockenlegung des Oderbruchs gehört zum Vermächtnis Friedrich Wilhelms I., dem dieses Projekt zu kostspielig war. Sein Sohn Friedrich II - auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt - bewältigte das Vorhaben und gestaltete im Frieden mit dem Oderbruch eine brandenburgische Provinz für die Landwirtschaft.

Friedrich Wilhelm III betrieb Landwirtschaft als Hobby. In seine Regierung fallen die berühmten Staatsformen, deren Kernstück die Agrarreform mit dem Edikt vom 9. Oktober 1807 ist. So schrieb Karl August von Hardenberg seinem König:

"Majestät, wir müssen dasselbe von oben her machen, was die Franzosen von unten her gemacht haben."

Nun konnten auch Bürgerliche und Bauern Landgüter erwerben.

Im 19. Jahrhundert wurde die Mark zum Vorbild für modernes Agrarwissen. Dafür steht Albrecht Daniel Thaer.

Viele glauben, dass die gegenwärtige Agrarstruktur in Brandenburg ein Produkt aus DDR-Zeiten ist. Große Güter gab es östlich der Elbe schon seit der Ausdehnung des deutschen Siedlungsgebietes im 11. und 13. Jahrhundert. Anders als in den Gebieten zwischen Elbe und Saale konnte hier kaum ein freier Bauer überleben. Große Betriebe waren allein deshalb nötig, um im Land der leichten Böden mit seiner geringen Bodenfruchtbarkeit entsprechende Erträge zu erzielen. Falsch ist aber, dass auf der brandenburgischen Streusandbüchse überhaupt nichts wächst. Sonst wären nach den Slawen die deutschen Siedler des Mittelalters kaum in großer Zahl in der Mark Brandenburg geblieben.

Missionierende Menschen sorgten für einen ersten Technologieschub in der Mark. Fischwirtschaft wie an den Peitzer Teichen, aber auch die Neuzeller Braukunst gehen auf sie zurück. Später kamen noch die Flamen, Schweizer, Pfälzer, Franken, Schwaben und Hugenotten.

Eine schlanke, zierliche Frau mit Namen Louise Henriette, Prinzessin von Oranien, wurde am 7. Dezember 1646 die Ehefrau des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. Aus ihrer holländischen Heimat brachte sie das Know-how für eine effektive Milchwirtschaft und vor allem auch für den Gartenbau mit, darunter etliche Neuheiten für die Mark; so wohl auch die Kartoffel.

Bis heute profitiert Brandenburgs Landwirtschaft von der Initiative solcher Zuwanderer: Beispiele hierfür sind der Beelitzer Spargelanbau nach 1990 und die Golßener Gurkenproduktion.

Die Trockenlegung des Oderbruchs gehört zum Vermächtnis Friedrich Wilhelms I., dem dieses Projekt zu kostspielig war. Sein Sohn Friedrich II - auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt - bewältigte das Vorhaben und gestaltete im Frieden mit dem Oderbruch eine brandenburgische Provinz für die Landwirtschaft.

Friedrich Wilhelm III betrieb Landwirtschaft als Hobby. In seine Regierung fallen die berühmten Staatsformen, deren Kernstück die Agrarreform mit dem Edikt vom 9. Oktober 1807 ist. So schrieb Karl August von Hardenberg seinem König:

"Majestät, wir müssen dasselbe von oben her machen, was die Franzosen von unten her gemacht haben."

Nun konnten auch Bürgerliche und Bauern Landgüter erwerben.

Im 19. Jahrhundert wurde die Mark zum Vorbild für modernes Agrarwissen. Dafür steht Albrecht Daniel Thaer.

Letzte Aktualisierung: 25.07.2019 um 00:00 Uhr
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